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8 Dinge, die man für einen Smart TV braucht

Smart TVs sind inzwischen in 64% aller deutschen Haushalte vertreten und werden nicht-smarte Fernseher in den nächsten Jahren verdrängt haben. Dies zeigt sich auch in dem Angebot an Modellen, das kaum noch herkömmliche Geräte beinhaltet.

Der Wechsel zu einem Smart TV erfordert mehrere Geräte, Einrichtungen und Anschlüsse, um das maximale Fernseherlebnis aus dem neuen Modell herauszuholen. Hierzu zählen neben einer Breitbandverbindung und einzelnen Abos auch elementare Bedingungen für jeden Fernseher.

In diesem Artikel beschreiben wir 8 Dinge, die für einen Smart TV wichtig sind und vor dem Kauf beachtet werden müssen.

1. Breitband-Internet

Der wesentliche Mehrwert eines Smart und Hauptgrund für einen Wechsel ist die Darstellung von Online-Inhalten auf dem großen Bildschirm. Neben dem Streamen von Online-Filmen und Serien können aber auch Social Media, Spiele, Nachrichten, Apps und weitere Inhalte aus dem Internet via Browser genutzt werden.

Das Abrufen aus dem Internet erfordert dabei eine große Bandbreite (Download-Geschwindigkeit) und stabile Verbindung. Nur so können großformatige Filmsequenzen ruckelfrei und in hoher Auflösung angezeigt werden.

(Natürlich kann ein Smart TV auch als herkömmlicher Fernseher genutzt werden, dann sollte jedoch auf eines der wenigen Non-Smart Modelle zurückgegriffen und das entsprechende Geld gespart werden. Siehe auch: Nicht jeder Fernseher ist ein Smart TV)

Hierzu wird der Smart TV in der Regel in das bestehende Heimnetzwerk eingebunden. Der Anschluss kann sowohl mit einem LAN-Kabel als auch drahtlos erfolgen:

Ethernetverbindung

Die schnellste und störungsfreieste Methode erfolgt über eine Kabelverbindung zwischen Router und Smart TV. Mit Hilfe eines entsprechenden Ethernetkabels müssen lediglich die dazugehörigen Buchsen belegt werden. Durch die einzigartige Form ist ein Falschanschluss nicht möglich.

Wichtig ist, dass es sich bei dem LAN-Kabel nicht um ein „Crossover“ handelt und eine möglichst hohe Geschwindigkeit möglich ist. Auch wenn der Fernseher oder der Router langsamer ist als das Kabel, kann sich die vorausschauende Installation bezahlt machen.

Aktuell sind Kabel mit der Bezeichnung Cat8.1 verfügbar und können bis zu 40Gbit/s übertragen.

Der Nachteil an der Verbindung mit einem Kabel ist der Installationsaufwand und die unangenehme Kabelführung. Insbesondere die nachträgliche Verwendung sorgt häufig für ein unschönes Kabel-Leben im Raum.

WLAN

Die häufigste und einfachste Form der Verbindung eines Smart TV wird über das WLAN des lokalen Routers erreicht. Dabei sorgt eine deutliche Verbesserung des Standards für eine stabilere und immer schnellere Verbindung.

Inzwischen können mit dem WLAN 6 Standard-Geschwindigkeiten bis zu 5 Gbit/s (im Labor bis zu 10 Gbit/s) erreicht werden.

WLAN StandardMaximale Geschwindigkeit
802.11b11 Mbit/s
802.11g54 Mbit/s
802.11n (Wifi 4)600 Mbit/s
802.11a/c (Wifi 5)1300 Mbit/s (1,3 Gbit/s)
802.ax (Wifi 6)4804 Mbit/s (5 Gbit/s)

Dennoch ist das WLAN durch bauliche Begebenheiten, Abschirmungen und Reichweitenbeschränkungen geprägt. Hinzu kommt, dass mehrere drahtlose Netzwerke sich gegeneinander behindern können.

Der neue 5 GHz Standard hilft diese Interferenzen zu verringern und liefert höhere Geschwindigkeiten. Die höhere Frequenz sorgt aber auch für eine geringere Durchdringung von Wänden und verringert die Reichweite.

Wenn ein WLAN für einen Smart TV genutzt werden soll, ist es ratsam den Aufstellort vorher auf eine gute Erreichbarkeit zu überprüfen. Ist diese nicht gegeben kann mit einem WLAN-Repeater gearbeitet, oder auf einen Ethernetanschluss ausgewichen werden.

(Falls es mal Probleme gibt, hilft unser Artikel über die 15 häufigsten WLAN-Probleme von Smart TVs)

Notlösung: Mobile Hotspot (Handy)

Für einen kurzfristigen Ausfall des lokalen Internets kann die Verbindung über die Internetverbindung des Handys eine Alternative sein. Hierzu muss jedoch eine entsprechende mobile Abdeckung (idealerweise 4G oder 5G) gegeben sein. Außerdem ist zu beachten, dass das Datenlimit des Mobilvertrags schneller erreicht wird.

(Der reale Datenverbrauch von Smart TVs ist nämlich deutlich höher als man denkt)

Um diese Verbindung herzustellen ist der „Mobile Hotspot“ des Handys zu aktivieren und am Smart TV wie ein normales WLAN-Netzwerk zu aktivieren. Das Passwort und die Sichtbarkeit können am Handy angepasst werden.

Langfristig ist diese Alternative nur sinnvoll, wenn ein Vertrag ohne Datenlimit besteht.

Außerdem sollte beachtet werden, dass der Akku des Handys stark in Anspruch genommen wird.

Neben dem lokalen Internet ist auch eine Verbindung über Satellit möglich. Insbesondere in ländlichen Regionen kann das Angebot die einzige Chance sein, schnell und stabil im Internet zu surfen.

Momentan befindet sich das Satelliten-Netzwerk von Starlink in der ersten Nutzerphase und ist frei verfügbar. Der monatliche Preis für das System liegt aktuell bei 99€. Hinzu kommen jedoch noch Einmalkosten für das System von 499€ plus den Versand von knapp 70€.

Dafür kann Starlink mit einer (wenn auch etwas schwankenden) schnellen Verbindung von durchschnittlich 95 Mbit/s und einem sehr guten Service dienen.

2. Stromanschlüsse

Ein Smart TV benötigt wie jeder andere Fernseher einen Stromanschluss. Was ziemlich banal klingt ist insbesondere für Geräte in Campingwagen ein Problem. Mit einem Verbrauch von 100 Watt und mehr ist so mancher Akku schnell aufgebraucht.

Auch der Hausanschluss sollte die üblichen Standards erfüllen (und nicht schon die fünfte Weiterleitung an dem dritten Verteiler sein).

Außerdem kommen über die Nutzung von externen Lautsprechern, Receivern und Set-Top Boxen weitere Verbraucher hinzu. Im Idealfall sind mehrere Steckdosen vorhanden oder eine Steckerleiste (mit Sicherung und Abschaltknopf) kann optisch sinnvoll versteckt werden.

3. Fernsehanschluss

Das Angebot von Online-Inhalten ist zwar das große Plus eines Smart TV, beinhaltet jedoch nicht das gewohnte lineare Fernsehen. Wer weiterhin Sender wie ARD, RTL, ProSieben, Sat1 & Co empfangen möchte, benötigt daher einen entsprechenden Anschluss.

Hierzu gibt es drei klassische und eine smarte Möglichkeit:

Kabelanschluss (DVB-C)

Das normale Fernsehen wird insbesondere in Mieteinheiten mit Hilfe eines Kabelanschlusses zur Verfügung gestellt. Hierzu fallen monatliche Gebühren zwischen 7€ und 30€ an, die sich an der Auswahl der Sender orientieren. Bei zusätzlicher Buchung von Pay-TV Kanälen erhöht sich der Preis.

Die Kanäle in dem jeweiligen Angebot sind begrenzt und können nicht frei gewählt werden. Die meisten Anbieter besitzen jedoch unterschiedliche Pakete.

Satellitenanschluss (DVB-S)

Insbesondere in Eigentumswohnungen und Häusern kommt der Empfang mit Hilfe einer Satellitenanlage zum Einsatz. Dabei sind lediglich einmalige Kosten für die Errichtung der Anlage (ca. 100€) notwendig.

Über ein entsprechendes Empfangsmodul (separater DVB-S Receiver oder im Smart TV integriert) können alle empfangbaren Sender des angesteuerten Satelliten dargestellt werden.

Die Auswahl ist insbesondere für internationale Programme deutlich höher.

Außerdem ist ein DVB-S Anschluss langfristig viel günstiger.

Terrestrisches Fernsehen (DVB-T)

Eine weitere Alternative stellt die Ausstrahlung des Fernsehens über terrestrische Sender dar. Dabei wird eine Abdeckung Deutschlands über Funkmasten erreicht. Für den Empfang ist lediglich eine Antenne notwendig, die inzwischen in den modernen Smart TV integriert ist.

Das aktuell verfügbare DVB-T (Version 2 mit HD) bietet alle öffentlich-rechtlichen Sender kostenfrei an.

Für die privaten Sender ist eine Guthabenkarte für jährlich 69€ (knapp 6€ pro Monat) notwendig.

Streaming des Fernsehprogramms

Neben diesen 3 klassischen Formen des Fernsehens gibt es inzwischen auch die Möglichkeit das lineare Programm online zu streamen. Dabei sind die öffentlich-rechtlichen Sender kostenfrei empfangbar.

Für die privaten Sender wird je nach Anbieter und Programmvielfalt ein monatlicher Preis zwischen 5€ und 15€ fällig. Hierzu sind diverse Apps verfügbar.

AnbieterKosten im Monat
Öffentlich-rechtliche Sender0€
Zattoo10€ – 14€
waipu.tv6€ – 16€
Joyn+7€
Magenta TV10€
RTL+ (TV Now)5€ – 8€

Bei der Auswahl des Abos ist der genaue Inhalt zu prüfen, da nicht jeder Sender bei jedem Anbieter verfügbar ist.

4. Guter Standort

Ein Smart TV wird wie ein Fernseher an einem spezifischen Ort aufgestellt und dort betrieben. Die richtige Wahl und Ausgestaltung dieses Platzes hat maßgeblichen Einfluss auf das langfristige Nutzererlebnis.

Keine Abschottung

Wie auch schon für die Breitbandverbindung gilt auch hier, dass der Platz so gewählt werden sollte, dass möglichst wenig Wände und andere hemmende Möbel (wie Metallschränke) den Funkkontakt behindern sollten.

Eine Platzierung hinter einer Wand, eine Ummauerung oder innerhalb eines Schrankes sind bei Verwendung einer drahtlosen Verbindung zu vermeiden.

Ausreichend Platz

Außerdem benötigt ein moderner Smart TV mit einer entsprechenden Bildschirmdiagonale ausreichend Raum. Dies gilt sowohl für die Höhe als auch für die Breite des Geräts.

Oftmals wird auch der Platzbedarf für die Aufstellung mit dem Fernsehfuß unterschätzt. Durch die großen Geräte steigt die Kippgefahr und der Unterbau wird entsprechend vergrößert.

Aber auch bei einer Anbringung an der Wand sollte das Umfeld des Smart TV möglichst frei sein. Die Blickführung wird durch Bilder, Deko oder auffällige Tapeten abgelenkt und verringert die Konzentration auf das zentrale Fernsehbild.

Keine Hitze und gute Belüftung

Smart TV sind eher ein Computer als ein Monitor und erzeugen im Prozessorteil vergleichsweise viel Wärme. Da zu viel Hitze schädlich ist haben die Hersteller zahlreiche Belüftungen eingebaut.

Diese funktionieren aber nur dann tadellos, wenn auch außen herum eine entsprechende Zirkulation möglich ist. Fernseher sollten daher nicht abgedeckt, ummantelt oder in einem Schrank betrieben werden.

Ein Übermaß an Wärme kann auch entstehen, wenn Fernseher der prallen Sonne ausgesetzt sind. Die hohen Temperaturen schädigen das Display und verringern die Lebenszeit erheblich.

5. Stellplatz mit Sicherung oder Aufhängung

Die Investition in einen Smart TV ist meist eine kostspielige Angelegenheit und beinhaltet ein Gerät, das nicht nur groß, sondern auch schwer ist. Haushalte mit Kindern (auch als Besuch) oder Haustieren sollten sich der Kippgefahr für Mensch, Tier und Gerät bewusst sein.

Wir empfehlen daher die Anbringung an der Wand, die mit einer Vielzahl an Vorteilen einherkommt. Neben dem geringeren Platzbedarf bietet die Aufhängung einen variablen Einsatz durch entsprechend mobile Halterungen. (Das nötige Wissen hierzu gibt es in unserem separaten Artikel)

Ist eine Aufhängung nicht möglich oder gewünscht, sollte dennoch über eine entsprechende Kippsicherung an der Wand nachgedacht werden.

6. Einfache Reinigungsutensilien

Smart TVs sind zwar teure Geräte, aber einfach in der Reinigung und Wartung. Sie erfordern kein spezielles Putzzeug oder besonders teure Reinigungsmittel (auch wenn dies gerne so verkauft wird).

Ein einfaches antistatisches Staubtuch und ein handelsüblicher Fensterreiniger sind genug.

Wer möchte darf hin und wieder mit dem hauseigenen Staubsauger über die Lüftungsschlitze gehen, um etwas Verschmutzung aus dem Gerät zu nehmen. Zwingend notwendig ist dies jedoch nicht.

7. Absicherung

Der hohe Preis moderner Fernseher ruft das Bedürfnis nach einer entsprechenden Absicherung hervor. Schließlich will man nicht, dass der Fernseher nach kurzer Zeit kaputt geht und man sich einen neuen kaufen muss.

Garantieverlängerung

Deswegen bieten mittlerweile alle großen Handelsportale eine so genannte Garantieverlängerung an. Dabei wird gegen einen entsprechenden Betrag die gesetzliche Gewährleistung von 2 Jahren um eine gewünschte Zeit verlängert.

Meistens ist eine Erhöhung von 1 Jahr gewünscht und kostet dabei je nach Produkt circa 3-5% vom Anschaffungspreis (also 50€ für einen 1000€ Fernseher).

Diese Garantieverlängerungen werden mitunter sehr skeptisch gesehen, da die Kosten relativ hoch sind und der Versicherungsfall im Verhältnis sehr selten eintritt.

Wir sind keine Freunde dieser Option, überlassen die Entscheidung aber natürlich jedem selbst.

Versicherung

Als sinnvoller erachten wir die Überprüfung der bestehenden Versicherungen (wie Hausrat). Dabei wird man schnell feststellen, dass größere Gefahren wie Raub, Vandalismus, Feuer und Leitungswasser abgedeckt werden.

Wenn auch die Deckungssumme passt hat man eine Absicherung gegen unnatürliche Ereignisse, die zwar selten eintreten, aber dafür gut abgesichert werden können.

Besteht der Bedarf an einer direkten Absicherung für den Fernseher können auf Erweiterungen von Policen oder eine eigene Elektronik-Versicherung zurückgegriffen werden.

Dabei kann individuell bestimmt werden, was und in welchem Umfang abgesichert werden soll. Die Preise sind meist moderat und auf jeden Fall sinnvoller als eine „Garantieverlängerung“.

8. Streaming-Abos

Die volle Vielfalt an Angeboten eines Smart TV erreicht man nur mit einem entsprechenden Abonnement bei einem der großen Anbieter.

Netflix

Der Platzhirsch und größte Anbieter von Streaming-Inhalten besitzt neben diversen Lizenzen von Filmen und Serien auch zahlreiche Eigenproduktionen, die mitunter Kultstatus erreicht haben.

Hierzu zählen unter anderem:

  • House of Cards
  • Haus des Geldes
  • Squid Game
  • Black Mirror

Die Preise unterscheiden sich hinsichtlich der Auflösung und Anzahl gleichzeitig nutzbarer Endgeräte und liegen aktuell zwischen 8€ und 18€. Die Inhalte sind aber für alle Kategorien gleich.

Netflix hat eine kundenfreundliche Vertragsphilosophie und ist jederzeit kündbar.

Prime Video

Das Angebot von Amazon kommt zugleich mit den Vergünstigungen für die Bestellungen auf der Amazon Seite. Neben kostenlosem und schnellerem Versand von Produkten sind auch viele Filme und Serien enthalten.

Das Angebot wird ständig erweitert und beinhaltet auch schon mal neuere Filme für eine begrenzte Zeit. Außerdem wird aktuell das Top-Spiel der Champions-League auf diesem Weg übertragen.

Im Vergleich zu Netflix sind aber weniger Serien und Eigenproduktionen enthalten.

In der Summe ist Prime Video von Amazon für 8€ im Monat (oder 69€ im Jahr) ein gutes Angebot und in Verbindung mit den Vorteilen beim Online-Versandhaus ein No-Brainer.

Disney+

Neue Konkurrenz für die beiden großen Streaming-Portale ist durch den großen Namen Disney in den letzten Jahren aufgetaucht. Bekannt durch eine Vielzahl von Figuren und Filmen hat Walt Disney wohl eines der größten möglichen Portfolios.

Dabei richtet sich das Angebot nicht nur an Kinder, sondern hat mit seiner Marvel-Reihe auch für Erwachsene einige Klassiker im Repertoire. Die Filme von Disney+ zählen sicherlich zu dem besten Streaming-Angebot.

Die Vielfalt und Bandbreite können jedoch (noch) nicht mit den zwei großen Portalen mithalten.

Die Kosten sind mit 9€ im Monat (oder 90€ im Jahr) ebenfalls überschaubar und durchaus ein faires Angebot.

Sonstige

Neben diesen drei großen Portalen gibt es viele kleinere Anbieter, die ebenfalls auf den Markt drängen. Dabei werden mitunter Nischen besetzt, die die großen Dienste nicht gut abdecken können.

Aber auch größere Namen wie Apple, Roku oder Nvidia sind auf dem Markt unterwegs und versuchen mit ihren Angeboten weitere Kunden für ihr Angebot zu begeistern.

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